Knigge: Unpassendes Geschenk – ertragen, umtauschen, weiter verschenken?

Knigge: Unpassendes Geschenk

Ertragen, umtauschen, weiter verschenken?

Aus einer aktuellen Pressemitteilung des Arbeitskreis Umgangsformen International (AUI):

Knigge: Unpassendes Geschenk

 

Wer kennt es nicht, das Dauerthema unliebsamer Geschenke?

Und viele stellen sich dann die Fragen: „Was mache ich nun damit?

Kann ich um Umtausch bitten?

Soll ich überhaupt etwas dazu sagen? Einfach weiter verschenken oder im Internet versteigern?

Zähneknirschend das scheußliche Bild aufhängen und es täglich ertragen?!?!“

 

Die Expertentipps in Sachen „Knigge: unpassendes Geschenk“ helfen Ihnen, schnell die Antworten zu finden:

 

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1. Kalkulieren Sie stets die Gefahr ein, dass sich die schenkende Person verletzt fühlen kann, wenn sie erfährt, dass ihr Präsent unwillkommen ist.

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2. Erkunden Sie deshalb am besten als Erstes die Verhältnismäßigkeit im Zusammenspiel mit Ihrer mehr oder minder engen Beziehung zu der schenkenden Person. Haben Sie beispielsweise von einem relativ Fremden, den Sie kaum oder nur selten sehen – etwa im Geschäftsleben – etwas für Sie nicht Schönes bekommen, wird es kaum nötig und wenig zweckmäßig sein, das überhaupt zu erwähnen.

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3. In „Dauerbeziehungen“ – also bei vertrauten Personen – ist es sinnvoller, darüber zu sprechen als so zu tun, als ob Sie sich freuen. Sonst laufen Sie Gefahr, entweder weiterhin mit „Scheußlichem“ bedacht zu werden, oder Sie kommen in „Teufels Küche“, wenn Sie vermutlich bestehende Erwartungshaltungen unerfüllt lassen. Beispiel: Die Lieblingstante hat Ihnen ein Bild geschenkt – etwa den röhrenden Hirschen in Öl – das überhaupt nicht in Ihre Wohnung passt, von dem sie jedoch erwartet, es beim nächsten Besuch an der Wand hängen zu sehen.

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4. Um das Thema anzusprechen, halten Sie sich am besten an folgende Grundsätze: Als Erstes herzlich danken und etwas Positives erwähnen, etwa die große Mühe, die sich jemand beim Aussuchen gemacht hat, die liebevolle Verpackung, die richtige Farbe und Ähnliches. Dann konfliktmindernde Aussagen verwenden, also unterschwellige Schuldzuweisungen in der Du-Form wie: „Du hast etwas gekauft, was mir nicht gefällt“ vermeiden und stattdessen in der Ich-Form formulieren. Beispiel: „Ich finde es ganz toll, dass du mir so etwas Ausgefallenes (Wertvolles/Persönliches) schenken willst. Ich bin sicher, dass du es sehr sorgfältig ausgesucht hast und ich danke dir sehr dafür! Mein Geschmack ist etwas anders als deiner. Deshalb meine Frage an dich: Können wir es vielleicht gemeinsam umtauschen?“

Die Frage nach dem gemeinsamen Umtausch sowie die Ich-Aussagen mindern die Verletzungs-Gefahr, wobei beides keine Garantie dafür sein kann, dass sie völlig ausgeschlossen wird! Deshalb ist es klug, in jedem Einzelfall das „Ertragen“ und „Aussprechen“ gegeneinander abzuwägen und zu prüfen, was die bessere Wahl ist!

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5. Das weiter Verschenken eines Präsents ziehen Sie am besten nur dann in Betracht, wenn sichergestellt ist: Die Person, die Ihnen etwas zuteilwerden ließ, wird es nie erfahren, dass Sie ihre Gabe nicht behalten haben. Beispiel: Sie bekamen von einem in einer anderen Stadt lebenden Geschäftspartner eine Flasche Rotwein geschickt und erfreuen mit dieser, weil Sie Rotwein nicht mögen, eine Freundin.

Innerhalb von Freundeskreisen oder der Verwandtschaft ist es gefährlich – im Sinne von beleidigend oder verletzend – Präsente weiter zu schenken, weil es der oder dem Gebenden leicht bekannt werden kann. Das gilt genauso für Möglichkeiten wie Geschenk-Tauschbörsen innerhalb einer Ortschaft oder einer Versteigerung/eines Verkaufs im Internet.

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Mehr zum Arbeitskreis Umgangsformen International AUI, der Autorität in Sachen „Business Knigge & aktuelle Umgangsformen“ im deutschsprachigen Raum finden Sie hier.

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2 Gedanken zu „Knigge: Unpassendes Geschenk – ertragen, umtauschen, weiter verschenken?“

  1. Guten Tag,

    ich habe einer lieben Nachbarin meines Vaters, von der ich seit Jahren die Tageszeitung bekomme, aus unserem letzten Urlaub auf Rügen einen Sanddorntee mitgebracht. Sie trinkt gerne Tee und ich wollte ihr eine Freude machen.

    Zu meinem Vater habe ich keinen Kontakt mehr, seit er unseren Sohn verklagt hat. Er verschenkte seine beiden Häuser an zwei meiner Schwestern, hatte danach ein schlechtes Gewissen und übertrug unserem Sohn seine Aktien (zwei Jahre zuvor starb sein Bruder an einem schrecklichen Autounfall zusammen mit einem Freund), damit er sich davon z.B. einen Bauplatz kaufen könne. Zwei Jahre später bekam mein Vater einen Schlaganfall und benötigte eine 24 Stunden-Betreuungskraft und verklagte unseren 24-jährigen Sohn zur Rückgabe der Aktien, der vor dem Landgericht einen Vergleich schloss (zuvor drohte die Richterin mit einem Urteil, in dem er alles sofort zurückzahlen müsse). Unser Sohn zahlte sofort die Hälfte des Aktienbetrages zurück und ab da einen monatlichen Betrag von 400 Euro an seinen Opa. Die beiden mit Häuser beschenkten Tanten unseres Sohnes setzten natürlich bis zum Prozess alle erforderlichen Hebel in Bewegung ……
    Kurzum haben wir kein Interesse daran, meinen Vater mit Tee zu verwöhnen, denn er hat eine tolle Rund-um-die Uhr-Betreuung mit Fußmassagen, leckerem Essen, Spaziergängen. Die Betreuuungskraft hat so viel Zeit, dass sie auch die lieben Hausbesitzer-Tanten meines Sohnes noch Essen abgibt, der einen ihre Äpfel zu Mus verarbeitet usw.. Ich könnte einen Roman schreiben!

    Als ich die Nachbarin am Wochenende traf erzählte sie mir, sie habe die Hälfte von dem leckeren Sanddorn-Tee der Betreuungskraft meines Papas geschenkt und ich habe mich so so sehr darüber geärgert. Mir ist heute noch schlecht davon. Weiterverschenken kann sehr sehr weh tun!

    Antworten
    • Danke für Ihren ausführlichen Kommentar! Aus meiner Sicht ist der geschenkte und weiterverschenkte Tee letztlich nur ein Spiegel der tieferliegenden, als Kränkung empfundenen, Vorgänge.
      Zum Geschenk direkt bedenken Sie bitte: in dem Moment, in dem Sie etwas verschenken, geben Sie auch die „Entscheidungsgewalt“ über das Geschenk weiter. Auch wenn es danach verletzt…

      Antworten

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