Business-Knigge: Das „Du“ im Internet oder „you can say you to me“

Ein Thema zu dem ich im Bezug auf Internet und soziale Medien mit die meisten Fragen bekomme ist das „Duzen“ im Internet, in Foren, in E-Mails und vor allem in sozialen Netzwerken (Social Media).

Mein Empfehlung ist im Internet, wie auch in der realen Welt, klar:

„Ich duze den, der mir das Du angeboten hat oder dem ich das Du angeboten habe (und der dies angenommen hat).“

Warum ? Weil die neuen Kommunikationsmedien wie Facebook, Xing und Co. erst ein Mal genau das sind, neue Kommunikationsmedien. Sie ändern die Art, wie wir kommunizieren, doch nicht automatisch die Art, wie wir miteinander umgehen. Für mich gibt es also kein „generelles Duzen“ in Communities, Foren, Gruppen etc.

Es ist ein Teil der tradierten Umgangsformen und des Respekts (in unserer Kultur), dass sich erwachsene Menschen erst ein Mal „Siezen“.
Solange, bis mir das Du angeboten wird und ich es annehme, oder anders herum.

Nun ist es durchaus möglich und üblich, dass in Gruppen oder Foren von Anfang an die Reegel des respektvollen Du aufgestellt wird, also dass sich alle Teilnehmer duzen. Dann gebe ich mit meinem Beitritt auch die Duz-Erlaubnis. Hier würde ich es sogar als unhöflich empfinden, wenn ein Teilnehmer dann auch dem Sie besteht.

[pullquote]Das „ungefragte Duzen“ im Internet ist klar auf der Liste der virtuellen Fettnäpchen ![/pullquote]Ein Du ist also dann im Sinne der Umgangsformen, wenn auf die eine oder andere Art klar kommuniziert wurde, dass das Du gewünscht ist.

An dieser Stelle sei, der Vollständigkeit halber, erwähnt, dass ich bei der E-Mail Kommunikation empfehle, dieselben „Regeln“ wie bei Kommunikation per Brief walten zu lassen. Solange nicht beidseitig (z.B. durch eine Festlegung in einem Unternehmen) etwas anderes vereinbart wurde.

Das „You“ im englischen ist übrigens nur dem Klang nach ein „Du“. Dem Sinn nach ist es mehr ein „Sie“, auch wenn es oft in Verbindung mit dem Vornbamen gebraucht wird.

Ergänzend bitte ich zu beachten, dass meine Empfehlungen sich vor allem auf den Umgang im Geschäftsleben beziehen und in der Tat Empfehlungen und keine Regeln sind. Eine „Regel“ einem anderen aufzuzwingen, wäre ein Widerspruch in sich in Sachen Umgangsformen.

Für mich gilt:
„Im Grunde kann jeder tun und lassen, was er möchte, muss jedoch mit dem leben, was er damit bei anderen auslöst.“

Mehr zum Thema gibt’s in meinem Social Media Knigge .

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„In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“

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4 Gedanken zu „Business-Knigge: Das „Du“ im Internet oder „you can say you to me““

  1. Auch meine Meinung. Was mich über alle Maßen aufregt – ist das ungefragte Ansprechen mit „Du“. Es ist mir vollkommen egal, woher das „du“ kommt; manche begründen das damit, dass das Ursprungsland des Internet die USA ist und es dort nun mal kein „Sie“ gibt – ist mir völlig schnuppe – ich wohne in Deutschland und möchte daher auch so behandelt werden! Wenn ich ins Ausland gehe, kann ich auch nicht einfach den anderen meine Gepflogenheiten aufdrücken – dasselbe erwarte ich auch von anderen. Soviel Anstand und Höflichkeit und Respekt kann man wohl verlangen. Und auch die absonderliche Begründung, man benutze das „du“, um damit zu signalisieren, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein – ich bin in gar niemandes Gemeinschaft! Wenn ich Teil einer Gemeinschaft werden will, dann gehe ich hin und lerne die Leute selber persönlich kennen. Das heißt aber dann immer noch nicht, dass man mich einfach so duzen kann! Bei meinem Arbeitgeber bin ich viel mehr in einer Gemeinschaft – trotzdem gehe ich nicht hin und duze den Geschäftsführer – nicht ehe er das auch erlaubt hat! Und nichts anderes erwarte ich auch – und das erst recht von völlig fremden Menschen. Den Migranten bringt man diese Regeln bei – und sie befolgen sie bereitwillig, und wir, die wir hier geboren und aufgewachsen sind, wir pfeifen drauf?

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    • Danke für das leidenschaftliche Feedback! Die Begründung mit den USA hinkt auch ein wenig. Denn auch wenn das „you“ phonetisch dem „du“ gleicht, ist es doch eher ein „Sie“.

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  2. Ihnen stimme ich zu!
    In Schweden – von dort kommt ja auch Ikea – duzt man sich, allerdings nicht den König.
    Dann also bitte auch in Deutschland grds. das „Sie“ – Ausnahmen wie von Ihnen beschrieben – , denn in Deutschland bin ich König, als Kunde. Und wenn ich bei Ikea als Kunde König sein sollte, dann bitte das „Sie“.
    Ihr letzter Satz „Im Grunde kann jeder tun und lassen, was er möchte, muss jedoch mit dem leben, was er damit bei anderen auslöst.“ gefällt mir besonders gut.

    Schöne Grüße
    Horst Müller

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